Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL)

Forschung: ! Der Nachfolgeprozess im Familienunternehmen

 

Von Generation zu Generation:
Der Nachfolgeprozess im Familienunternehmen

Gefördert von der VolkswagenStiftung, 2007-2010



Projektbeschreibung

Der Nachfolgeprozess im Familienunternehmen bildet ein Prisma, in dem sich zentrale Fragen zu Generationenfolge, Erbschaft, gesellschaftlicher Kontinuität und Innovation bündeln. Für die Soziologie steht das Familienunternehmen quer zu den üblichen Annahmen über die Struktur und Kultur zeitgenössischer Gesellschaften. Zwei modernisierungstheoretische Leitprozesse der Soziologie - funktionale Differenzierung und Individualisierung - treffen auf die Verbindung von Familie und Unternehmen und auf die Personen, deren berufliche Lebensplanung in dieser Verbindung aufgeht, nicht zu. Auf der andern Seite wird heute in vielen Ansätzen klar, dass manche Traditionsbestände gerade zur Lösung der unbewältigten Folgeprobleme dieser beiden Prozesse beitragen können (‚Tradition als Ressource').

Die Forschung zu den intergenerationellen Transfers in der Familie zeigt, dass inter vivos-Transfers von den Eltern im allgemeinen (altruistisch) nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gesteuert werden, während für Vererbung heute normativ die Gleichbehandlung aller Kinder oberste Maxime ist und auch faktisch weit überwiegt. Das Familienunternehmen bildet für den elterlichen Altruismus und den Gleichbehandlungsgrundsatz eine spezifische Herausforderung, die das Risiko von Ambivalenz und Konflikt in den Generationenbeziehungen verstärkt.

Das Projekt verbindet eine wirtschaftssoziologische, eine lebenslauf- und generationensoziologische und eine familiensoziologische Perspektive auf den Nachfolgeprozess: Das Forschungsdesign umfasst quantitative Analysen der verfügbaren Unternehmensdatensätze sowie qualitative Erhebungen (Interviews mit Unternehmern und ihren Nachfolgern) und vergleicht systematisch zwischen Branchen und zwei Ländern (Deutschland und Italien). Das Projekt ist Teil eines größeren interdisziplinären Projekts am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), Berlin, und wird von der VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften gefördert.


Mitarbeiter

Prof. Dr. Martin Kohli (Projektleiter)
Nicole Schmiade (wiss. Mitarbeiterin)
Isabell Stamm (wiss. Mitarbeiterin)
Thomas Lux (Stud. Mitarbeiter)


Wichtigste Veröffentlichung:

 


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