Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL)

Forschung: ! Erbschaften und Vermögensverteiliung

 

Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Erbschaften und Vermögensverteilung

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS), 2003-2004

In Zusammenarbeit mit dem:

Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin



Projektbeschreibung

Nie zuvor stand eine Generation von Erben einer Generation von zukünftigen Erblassern gegenüber, die über so große Vermögen verfügte. Diese Vermögen konnten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter den Bedingungen wirtschaftlichen Wohlstands und politischer Stabilität akkumuliert werden. Da zwischen Erbschaften und Vermögensverteilung ein Zusammenhang in beiden Richtungen gegeben ist - einerseits tragen Erbschaften und Schenkungen einen wichtigen Teil zur Vermögensbildung bei; andererseits ist Vermögen die Grundlage jeder Erbschaft und Schenkung - ist für die Zukunft mit einem steigenden Erbvolumen ebenso wie mit der Zunahme der Bedeutung von Erbschaften für die Vermögensbildung der Erbengeneration zu rechnen.

Inwieweit die Vermögensverteilung von diesen Erbschaften beeinflusst wird, ist noch kaum untersucht worden. Werden durch Vermögensvererbung soziale Ungleichheiten reproduziert und möglicherweise verstärkt? Oder tragen Erbschaften zur Umverteilung und damit zu mehr Gleichheit der Vermögensverteilung bei? Welcher Personenkreis erbt und wieviel? Welche Vermögen stehen in näherer Zukunft zur Vererbung an, und welche Personen werden dann voraussichtlich dieses Erbe antreten? Welche Rolle spielen Erbschaften beim Vermögensaufbau? Und welche Konsequenzen ergeben sich hinsichtlich der Steuergesetzgebung?

Um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Erbschaften und der Vermögensverteilung zu analysieren, wird in einem ersten Schritt der Forschungsstand der aktuellen Literatur dokumentiert, in einem zweiten Schritt werden die relevanten Datenquellen ausgewertet. Diese sind der Alters-Survey aus den Jahren 1996 und 2002 sowie das Sozio-ökonomische Panel. Abschließend wird diskutiert, wie in Zukunft die Datenlage zu den Determinanten sowie den Konsequenzen von Erbschaften verbessert werden kann.

Das Projekt gehört zu den Studien im Zusammenhang mit der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung.


Mitarbeiter

FALL:
Prof. Dr. Martin Kohli (Projektleiter)
Dr. Harald Künemund (wiss. Mitarbeiter)
Claudia Vogel (wiss. Mitarbeiterin)
Markus Gilles (stud. Hilfskraft)

DIW:
Dr. Jürgen Schupp (Projektleiter)
Andrea Schäfer (wiss. Mitarbeiterin)
Romy Hilbrich (stud. Hilfskraft)


Wichtigste Veröffentlichung:

Kohli, Martin, Harald Künemund, Claudia Vogel, Markus Gilles, Jan Paul Heisig, Jürgen Schupp, Andreas Schäfer & Romy Hilbrich (2005): Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Erbschaften und Vermögensverteilung. Projektbericht an das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung.


Zum Anfang dieser Seite