Forschungsgruppe Altern und Lebenslauf (FALL)

Veröffentlichungen: ?Künemund et al. 1993

 

Künemund, Harald, Sighard Neckel & Jürgen Wolf (1993): Die Rentnergewerkschaft - Ein neuer Akteur der Alterspolitik? In: Soziale Welt, 44, 537-554.

Mit dem demographischen Wandel gehen Veränderungen einher, die zu einer neuartigen "Politisierung des Alters" führen. Die Älteren sind zu politischen Aktivbürgern geworden, die sich in neuen alterspolitischen Organisationen engagieren, aber auch einen erheblichen Druck auf bereits bestehende Organisationen ausüben. Dies dokumentiert sich in besonderer Weise bei den Gewerkschaften. An ihrem Beispiel läßt sich verdeutlichen, in welcher Weise sich die Politisierung des Altes innerhalb gesellschaftlicher Großorganisationen vollzieht.

Der Aufsatz beschreibt den Wandel im Altersaufbau der Gewerkschaften und charakterisiert die gegenwärtige Praxis der gewerkschaftlichen Seniorenarbeit. Anschließend werden anhand unterschiedlicher Organisationsmodelle die verschiedenen Optionen einer gewerkschaftlichen Alterspolitik sowie deren organisatorische Voraussetzungen diskutiert. Die möglichen Konsequenzen von Alterspolitik in den Gewerkschaften reichen von der Gefahr der Entdifferenzierung und Funktionsüberlastung der Organisation bis zur Chance der Etablierung neuer Politikfelder und Organisationsformen, durch welche die Gewerkschaften zu einem Organisationszentrum der interessenpolitischen Selbtsorganisation Älterer werden könnten.


Zum Anfang dieser Seite

Zurück zu Aufsätze 1993